Mitte der 70er Jahre taten sich acht Musiker, die größtenteils schon seit Jahren in einem renommierten Feuerwehrmusikzug mitgewirkt hatten, zusammen, um ganz zwanglos ihre eigenen Vorstellungen von Blasmusik zu verwirklichen. Unter der Leitung von Walter Stache aus Müssen traf man sich einmal in der Woche zum Übungsabend. Nachdem sich dies ein wenig herum gesprochen hatte, kam die erste Anfrage für einen Auftritt. Zum 90. Geburtstag einer Musik begeisterten Dame sollte in Müssen ein Ständchen dargeboten werden. Damit war das Eis so zu sagen gebrochen. Weitere Ständchen zu den verschiedensten Anlässen folgten. Nun musste natürlich ein Name her. Jemand hatte die Idee „Rentnerband“, woraus wenig später „Rentnerband Müssen“ wurde.
Die Zahl der Auftritte wuchs stetig. Die musikalische Gestaltung verschiedener Schützenfeste im näheren Umkreis lag nun in unseren Händen. Da diese Erfolge nach außen hin nicht unbemerkt blieben, kam auch bei weiteren Musikern Interesse am Mitspielen auf.
Zu Beginn der 80er Jahre übernahm Jürgen Stache, der schon in Müssen von Anfang an dabei war, die Leitung. Nach Beendigung seines Wehrdienstes beim Musikkorps der Luftwaffe in Münster hatte er die besten Voraussetzungen dafür. Das Repertoire wuchs deutlich und wurde darüber hinaus anspruchsvoller. Das erste Osterkonzert wurde in der Müssener Sporthalle veranstaltet. In den folgenden Jahren fanden die Konzerte wegen des Besucherandrangs an beiden Osterfeiertagen und später sogar dreimal statt.
Auch wenn es kein offizielles Gründungsdatum gab, feierten wir im Jahr 1986 das 10jährige Jubiläum. Anläßlich des Osterkonzertes 1986 forderten wir die Besucher im Rahmen eines Wettbewerbs auf, sich Gedanken über einen neuen Namen für die Band zu machen. Schließlich hatte sich die Mannschaft erweitert und auch deutlich verjüngt. Unter vielen Einsendungen wurde dann der Name „Marschband Müssen“ ausgewählt.
1992 kündigte Jürgen Stache nach Beendigung seines Musikstudiums an, Norddeutschland zu verlassen. Ein neuer Ausbilder und Dirigent musste gefunden werden. Schließlich konnte Norbert Rachuth für diese Aufgabe gewonnen werden. Unter seiner Leitung nahm die Vielseitigkeit der Marschband weiter zu. Das Programm reicht von Stimmungsmusik für Volks- und Schützenfeste bis hin zu anspruchsvollen Konzertstücken. Erfolgreich konnte die Nachwuchswerbung und -ausbildung vorangetrieben werden.
Im Juli 1995 nahm die Marschband in der Priesterkate Büchen ihre erste CD, die eindrucksvoll die Bandbreite des Repertoires zeigt, auf. Im April 2000 erfolgte eine zweite CD-Aufnahme am gleichen Ort.
Selbstverständlich können die CD’s auch von der Marschband-Homepage aus über das Internet bestellt werden.
Nach 10 erfolgreichen Jahren übernahm Rolf Toschka die Leitung der Marschband. Rolf Toschka ist ebenso wie Norbert Rachuth Mitglied des Polizeiorchesters Hamburg und spielte als Trompeter in diversen Musicalproduktionen, wie z.B. „Buddy Holly“. Unter Rolf Toschka konnte die Marschband ihre musikalischen Fähigkeiten im Bereich der Bigband-Musik weiter ausbauen.
Im Jahr 2006 wurde die Leitung an Holger Bach übergeben. Holger Bach ist als Posaunist am Theater in Lübeck beschäftigt. Unter Holger Bach wurde ein Schwerpunkt auf die klassische Tugenden des Musizierens gelegt.
Im Jahr 2010 übernahm nun Andreas Goj die Leitung der Marschband. Andreas Goj ist ein vielseitiger Musiker. Er spielt und unterrichtet fast jedes Instrument und hat als studierter Schlagzeuger unter anderem viele Jahre bei erfolgreichen Musicalproduktionen, wie „Cats“ und „Phantom der Oper“ gespielt.